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Matrix: Reloaded


  | 2003 | Warner Bros. |

Neo der Auserwählte, Trinity und Morpheus müssen erneut einen schweren Kampf gegen die Maschinen antreten. Diesmal planen die selbstdenkenden Computer die letzte Zuflucht der Menschheit direkt anzugreifen, die unterirdische Stadt Zion. Innerhalb von 72 Stunden könnten es die Maschinen schaffen mit ihren Bohrern das Erdinnere zu erreichen. Neo befragt wiederum einmal das Orakel und bittet diesmal sogar um Hilfe. Die Lösung des Problems liegt offensichtlich beim sogenannten "Schlüsselmeister", der allerdings vom "Merowinger" gefangen gehalten wird. Und der vorher vernichtete Agent Smith, Widersacher von Neo, taucht unerwarteter Weise wieder auf. Diesmal in mehrfacher Hinsicht. Neo, Trinity und Morpheus haben alle Hände voll zu tun um die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren.



Willkommen zurück im Neoversum, oder zumindest das was davon noch übrig geblieben ist. Denn viel hat "Matrix: Reloaded" nicht mehr mit dem ersten Film aus dem Jahre 1999 gemein. Allenfalls wird hier die Geschichte noch ein bisschen fortgesetzt. Danach erleben wir einen Monolog nach dem anderen; gelegentlich sind auch schonmal ganze Dialogsequenzen vorhanden. Dazwischen kommen natürlich wieder die bewährten Martial Arts Kämpfe mit jeder Menge "Bullettime" und anderen Zeitlupeneffekten. In dem zweiten Film wird deutlich mehr auf reine Action gelegt und die Story ist lediglich nur noch ein Nebenprodukt geworden. Da erweisen sich in einigen Szenen auch recht viele unlogische Zusammenhänge und seltsame Begebenheiten. Nach einer längeren und zumeist ziemlich langweiligen Gesprächsphase wird zum Abschluss so gut wie immer eine Kampfszene gebracht. Das hat dann mehr den Anschein eines klassischen Action- Computerspiels, bei dem man nach vielen Leveln endlich den Bossgegner erreicht. Es kann natürlich gut sein, dass es Absicht ist und man so Matrix: Reloaded einen besonderen Touch verleihen wollte, der sich vom ersten Film entsprechend abhebt. Gelungen finde ich das nicht unbedingt. Immerhin sollte neben den teilweise doch recht langgezogenen Actioneinlagen zwischendurch mal ordentliche Story vorhanden sein. Die Gesprächsverläufe oder besser geschrieben Monologe einiger Darsteller verhindern nur leider mehr einen durchgängigen Geschichtsverlauf und das ist häufig ziemlich einschläfernd. Zum Ende des Films wird der Zuschauer sicherlich in einigen Dingen unzufrieden sein. Unter anderem werfen viele Situationen, Aktionen und Dialogo/Monologe mehr Fragen auf als beantwortet werden. Selbstverständlich handelt es sich bei "Matrix: Reloaded" um den 2ten Teil einer Trilogie und das Ende wurde demnach offen gestaltet. Dennoch wird der dritte Teil Matrix: Revolution ebenfalls nicht alles beantworten können. Ein bisschen bleibt Unzufriedenheit zurück inkl. einen leicht bitteren Beigeschmack, der so schnell nicht verschwinden wird.



Tricktechnisch gesehen, haben die Wachowsky Brüder wieder einmal alle Register gezogen und Computertechnik und Special Effekte nur vom feinsten gewählt. Der Aufwand und die damit verbundenen Kosten war für "Matrix: Reloaded" sicherlich enorm. Bedenkt man zum Beispiel, dass das Set für die fast 12 Minuten lange Autobahnszene extra nur dafür gebaut wurde und die rund 200 eingesetzten Autos für diese Szene wurden dabei komplett zu Altmetall verarbeitet. Enorm sind auch die selbstverständlich verwendeten Tricks in einigen Actionsequenzen, wie etwa die Zwillinge, die sich quasi Materielos verwandeln können. Noch heftiger ist es mit Neo im Kampf gegen die vielen Agent Smiths. Ohne Zweifel sieht tricktechnisch betrachtet alles enorm gewaltig und sehr gelungen aus. Doch die zahlreichen langgestreckten Kampfabläufe wirken in dieser Masse einfach zu eintönig. Der eben genannte "Neo gegen Smith" Part dauert immerhin rund 5-6 Minuten und am Ende ist eigentlich nicht wirklich etwas geschehen, ausser das es ein wenig cool gewirkt hat. Es ist nun beileibe nicht unbedingt so, dass "Matrix: Reloaded" ein mieser Film ist. Meiner Meinung ist er nur nicht konsequent genug durchgesetzt worden. Das ist als Ergebnis wirklich sehr schade, wenn man sich wirklich auf eine Fortsetzung gefreut hat und dabei dasselbe Niveau angestrebt hat wie beim ersten und wirklich gelungenen "Matrix" Film aus dem Jahre 1999.
In dieser Matrix Folge wurden die meisten Szenen wieder mit einem deutlich verstärkten Grünstich versehen, was natürlich die Farben des Computercodes interpretieren soll. In jedem Fall ist das Bild sehr klar und die meisten Szenen kommen bei soviel Action erstaunlich gut ohne Nachzieheffekte aus. Es gibt lediglich in einigen Bereichen oder Situationen ein wenig Unschärfe, die allerdings verschmerzbar ist. Die meist dunklen Szenen ob in grün oder schwarz gehalten besitzen häufig eine leichte Grobkörnigkeit, die sich auf grossen Bildschirmen eher zum Nachteil für das Auge des Zuschauers auswirken kann. Bei sovielen Actionszenen kann man letztendlich aber darüber hinwegsehen. Der Ton ist gewohnt in Dolby Digital 5.1 und der analoge Dolby Surround Sound wird hier ebenfalls nicht vernachlässigt. Allerdings fehlen natürlich ein wenig die Höhen und beim Subwoofer "wummert" es schonmal etwas unschön. Gesamt betrachtet ist diese DVD aber durchaus Ok.



Im Gegensatz zum ersten Matrix Film auf DVD hat man hier gleich ein Doppelset auf den Markt gebracht und zahlreiche interessante Informationen zu und um den Film Matrix: Reloaded auf die zweite Scheibe gepresst. Die berühmte Autobahnszene wird hier übrigens ausführlich erklärt. Es gibt noch eine Zweitauflage, die als Ultimate Matrix Collection bekannt ist und die gesamte Filmtrilogie enthält inkl. aller bisher veröffentlichten Neoversums Zusatz DVDs. Insgesamt könnte man sich so rund 10 Scheiben reinziehen. Die 3 Matrix Filme gibt es ebenfalls auf Bluray sowohl einzeln als auch in einer Komplettbox.


Original Titel

Matrix: Reloaded

Regie: Andy & Larry Wachowski
Drehbuch: Andy & Larry Wachowski
Produzent: Joel Silver
Musik: Don Davis & Diverse

Darsteller

Keanu Reeves (Neo), Carrie-Anne Moss (Trinity), Laurence Fishburne (Morpheus), Hugo Weaving (Agent Smith), Jada Pinkett Smith (Niobe), Gloria Foster (The Oracle), (Jr.)Harold Perrineau (Link), Monica Bellucci (Persephone), Harry J. Lennix (Commander Lock), Lambert Wilson (Merowinger), Randall Duk Kim (Schlueselmacher), Nona Gaye (Zee)

Ton und Bildaten

    

  

  

DVD Daten

138 Minuten

2 DVDs

36 Kapitel


Sprachen:  

Untertitel:  


Genre: Action/SF


Bewertung: