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Rollerball (1975)


| 1975 | United Artists |

In der Zukunft wird die Welt nicht mehr von Regierungen beherrscht. Die großen Konzerne haben alle Bereiche des täglichen Lebens und der sozialen Bedürfnisse der Menschen an sich genommen. Um die Bevölkerung von ihren sozialen Problemen abzulenken und um sie nach ihrem Willen zu beeinflussen wurde der brutale Mannschaftssport "Rollerball" geschaffen. In den grossen Kampfarenen versuchen zwei Teams, die sich auf Rollschuhen und mit Motorrädern voran bewegen den Sieg zu erringen. Die absolute Spitzenmannschaft ist das Team "Houston", das den Weltmeistertitel Jahr auf Jahr verteidigt. Dies verdanken die Männer nicht zuletzt ihrem Kapitän und Torschützenkönig Jonathan E. Er beherrscht dieses Spiel wie kein zweiter und ist der Liebling der Massen. Niemand vor ihm war solange in diesem Sport wie Jonathan. Trotz seiner grossen Beliebtheit wollen die Konzernchefs, dass er noch vor dem Saisonende aus dem aktiven Sport aussteigt. Dies kann und will der Champ nicht begreifen und stellt Nachforschungen an um die Gründe dafür zu finden. Weil er sich kontinuierlich weigert, sein Team zu verlassen legen ihm die Mitglieder des Exekutivkomitees immer mehr Steine in den Weg und Jonathan kommt einem besonderem Geheimnis auf die Spur.



Das gesamte Szenario spielt sich in einer Zukunftsvision ab, allerdings blieb der Regisseur und die Drehbuchautoren auf der realen Welt mit realen Dingen. Es fliegen keine Raumschiffe durchs das All und es gibt auch keine Übermenschen und schon gar keine Helden. Das einzige, was man am Ende als typisch amerikanisches Happy-End bezeichnen kann ist, dass Jonathan (James Caan) letztendlich doch zu einem Held gemacht wurde. Ansonsten wirkt der gesamte Film durch und durch eher europäisch und nicht typisch amerikanisch.
Rollerball vermittelt eine Story, die durchaus mit sehr viel Tiefsinn auf die Leinwand übertragen wurde. Natürlich dürfen die harten, brutalen und auch schnellen Sportabschnitte im Film nicht fehlen. Und zu dieser Zeit (1975) war diese Art von Actionkino noch gar nicht so bekannt. Die Technik im Filmbereich war nicht so weit entwickelt wie heute. Alles wurde per Hand gedreht, aber nichts wirkt unscharf oder unkontrolliert. Es wurden ein Haufen an Stuntmen benötigt, obwohl einige Schauspieler viele nicht gerade ungefährlichen Aktionen auf der runden Rollerball- Bahn selbst ausführten. In dem rund 25 minütigen "making of....", welches ebenfalls auf der DVD vorliegt, wird uns das sehr anschaulich erklärt. Und wer wissen möchte, warum Deutschland einen sehr wichtigen Teil zum Film beigetragen hat, sollte sich dieses Zusatzfeature unbedingt komplett anschauen. Da werde ich mal nichts verraten.



Das Bild ist im grossen und ganzen ziemlich gut. Natürlich kann man aus einem fast 30 Jahre alten Celluloid-Streifen nicht das beste vom besten an Bild auf DVD herausholen. In einigen Abschnitten wirken die Farben eher etwas ausgewaschen und das Schwarz ist nicht immer sehr sauber geraten. Die Macher der DVD haben sich dennoch wirklich alle Mühe gegeben, dass der Film auf der Scheibe gut ausschaut. Der Ton liegt zwar in einem DD5.1 vor, kann meiner Meinung allerdings nicht ganz überzeugen. Der Originalton in Deutsch wurde komplett beibehalten und klingt in einem analogen Dolby Surround Sound überzeugend; vor allen Dingen runder und mit erstaunlich wenig rauschen. Natürlich kann sich der DD5.1 Ton auch hören lassen, in bestimmten Abschnitten fehlen jedoch entsprechende Effekte im hinteren Bereich. Der Digitalton wirkt manchmal recht dumpf und weitesgehend bei den "Rollerball"- Spielen wird der Subwoofer kaum angeworfen. Gesamt betrachtet sind Bild und Ton aber dennoch hervorragend verbessert worden. Der Film blieb zumindest in dieser Form komplett von einer deutschen Neusynchronisation verschont.



Anzumerken ist am Schluss noch, dass der Film (laut einem Aufkleber auf der Hülle) völlig ungeschnitten daherkommt und somit ab 16 Jahre freigegeben wurde. Die diversen TV- Fassungen sind meist in gekürzter Form zu sehen gewesen, haben allerdings dann eine Freigabe von 12 Jahre. Auf der Rückseite der Hülle wurde jedoch irrtümlich 115 Min. angegeben, der Film auf DVD ist allerdings 119 Minuten lang (siehe rechter Kasten).


Original Titel

Rollerball

Regie: Norman Jewison
Drehbuch: William Harrison
Produzent: Patrick Palmer
Musik: André Previn (Dirigent)
Vorlage: Kurzgeschichte von William Harrison

Darsteller

James Caan (Jonathan E.), John Houseman (Konzernchef Bartholomew), Maud Adams (Ella), John Beck (Moonpie), Moses Gunn (Cletus), Pamela Hensley (Mackie), Barbara Trentham (Daphne), Ralph Richardson (Librarian)

Ton und Bildaten

    

  

  

DVD Daten

119 Minuten
(Coverdruck = 115 Min.)

1 DVD

32 Kapitel


Sprachen:   

Untertitel:   

Deutsch für Hörgeschädigte


Genre: SF/Action


Bewertung: