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Lord of War


| 2005 | Metro Goldwyn Mayer / 20th Century Fox |

Yuri Orlof ist ein russischer Staatsbürger, der zusammen mit der Familie in die USA ausgewandert ist. Sein Lebensmotto lautet: "Nimm was Du kriegen kannst und verkaufe es mit maximalen Gewinn". Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten bietet Yuri genau das, was er sich schon immer erträumt hat. Er möchte ein Unternehmen aufbauen, dass ihm tatsächlich getreu nach dem weiter oben genannten Motto einen verdammt grossen Gewinn verspricht. Nur leider ist seine Geschäftsidee nicht so ganz legal und zudem recht gefährlich. Denn Yuri hat sich vorgenommen im weltweiten Waffenhandel die Nummer 1 zu werden. Zusammen mit seinem Cousin Vitali und den wirklich nicht schlechten Beziehungen zum russischen Militär beginnt er seine Karriere vorerst in einem schmuddeligen Hotelzimmer, wo er auf dilettantische Weise Handfeuerwaffen an dubiose Käufer anbietet. Schnell und mit raffinierten Tricks befördert sich Yuri zusammen mit seinem Cousin auf eine der höchsten Plätze des Waffenhandels. Allerdings hat er es durchaus mit sehr gefährlichen Gegnern aus seiner Branche zu tun. Dennoch kann er sich so gut wie immer aus den schlimmsten Ärger befreien und er heiratet sogar seine Traumfrau. Allerdings verschweigt Yuri seiner Geliebten, dass er im grossen Stil Waffenhandel betreibt, da dieser Job in der Öffentlichkeit nicht so gerne ausgesprochen wird. Das Leben könnte schön sein, wenn da nicht Jack Valentine von der Interpol wäre, der bereits seit Jahren hinter Yuris Machenschaften in der Waffenschieberei her ist. Nach unzähligen Fehlversuchen wendet sich Jack letztendlich an die Frau von Yuri und offenbart ihr genau das, was Yuri jahrelang ihr verschwiegen hat. Und das zieht fatale Folgen nach sich.



Lord of War ist keine Liebesgeschichte, sondern ein knallharter Film über einen in Amerika lebenden russischen Waffenhändler, der gnadenlos die Gesetzeslücken ausnutzt, um vorzugsweise Handfeuerwaffen in der gesamten Welt zu verkaufen. Yuris Ziel ist nicht die Gerechtigkeit mit Waffen zu schaffen, sondern vielmehr in diesem Marktsegment eine Menge Geld zu verdienen und um letztendlich die restlichen 11 Menschen (aus einer amerikanischen Statistik betrachtet) ebenfalls mit Waffen auszurüsten. Das wird uns im übrigen gleich zu Anfang des Films ganz klar und deutlich gemacht. Allerdings auf eine wirklich sehr sarkastisch humorige Art und Weise. Alleine schon der Vorspann verspricht keine gewöhnliche Filmkost. Dieser beginnt mit der (subjektiven) Verfolgung einer Patrone, von der Entstehung bis hin zum Waffenmagazin wo die Patrone eingelegt wird und am Ende im Nahen Osten im Kopf eines Jungen Palästinenser landet. Das Ganze geschieht dazu noch ohne Worte und vor allen Dingen ohne erkennbaren harten Schnitt. Der Begriff Lord of War ist letztendlich eine andere Bezeichnung für Warlord, was ein afrikanischer Rebellenfuehrer für seinen Lieblingswaffenhändler, eben Yuri Orlof, erfunden hat. Der Film ist auf einer Seite äusserst witzig und vor allen Dingen mit viel Sarkasmus inszeniert worden. Der Regisseur Andrew Niccol scheint hier zudem ein wenig mit der "USA" und deren "absolut freien Marktwirtschaft" abzurechnen. Aber das durchaus auf eine Weise, die zuweilen ernsthaft zum nachdenken anregt. Bedenkt man das u.a. Amerika zum ständigen Rat des UN- Friedensgipfels gehört, gilt in diesem Land der Waffenhandel zu einen der grössten Einnahmequellen überhaupt. Und genau das wird uns in diesen rund 117 Min. Spielfilmlaufzeit gnadenlos auf eine Art gezeigt, die neben der puren Unterhaltung uns in recht vielen Momenten durchaus einen bis mehrere Nierentritte verpasst. Die Story im Film "Lord of War" ist exzellent umgesetzt worden und mit jedem Schnitt oder jeder Kameraeinstellung bekommt der Zuschauer immer wieder etwas neues geboten. Es gibt kaum langweilige Szenen. Zusätzlich wird immer wieder mal zwischendurch vom Hauptakteur selber die Geschichte weiter erzählt, die er selber erlebt hat. Zum Ende des Films bekommen wir übrigens eine Tafel präsentiert auf der ein Hinweis steht, dass diese Story auf Tatsachen beruht. Wer keinen Krieg mag oder Waffen verabscheut, oder, wer Krieg mag und Waffen abgöttisch liebt sollte sich "Lord of War" einmal anschauen. Alle anderen möglichen Zuschauer dürfen den äusserst intelligent gemachten Film ebenfalls nicht verpassen.



Die DVD besitzt gesamt gesehen eine sehr gute Qualität. Das Bild ist durchweg scharf und bei den recht wenigen reinen Actionszenen sind Nachzieheffekte nicht erkennbar gewesen. Im Tonbereich bekommen wir sowohl auf der deutschen als auch auf der englischen Synchronspur einen satten und kräftigen Dolby Digital 5.1 Sound. Wer also einen Subwoofer angeschlossen hat, muss manchmal damit rechnen das er fast schon vom Sessel gehauen wird, wenn der Soundpegel entsprechend hoch eingestellt wurde. Die Stimmen sind grundsätzlich klar und verständlich im vorderen Bereich zu hören und sogar im lauten Geräuscherummel gut zu verstehen. Der Film "Lord of War" gehört auf jeden Fall in die Kategorie "aussergewöhnlicher Film", den man gesehen haben sollte.


Original Titel

Lord of War

Regie: Andrew Niccol
Drehbuch: Andrew Niccol
Produzent: Andrew Niccol, Nicolas Cage, Norm Golightly, Andy Grosch, Chris Roberts & Philippe Rousselet
Musik: Antonio Pinto

Darsteller

Nicolas Cage (Yuri Orlov), Jared Leto (Vitali Orlov), Bridget Moynahan (Ava Fontaine), Ian Holm (Simeon Weisz), Ethan Hawke (Jack Valentine), Eamonn Walker (Baptiste Senior), Sammi Rotibi (Baptiste Junior)

Ton und Bildaten

    

  

  

DVD Daten

117 Minuten

1 DVD

28 Kapitel


Sprachen:  

Untertitel:   


Genre: Action/Drama


Bewertung: