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Westworld


| 1973 | Metro Goldwyn Mayer |

Westworld ist ein riesiger Vergnügungspark, in dem die zahlenden Kunden sich in einen der 3 Zeitepochen frei bewegen können. In der römischen Zeit kann man sich nach Herzenslust dem Essen , Trinken und der Liebe völlig hingeben. Die Zeit der Ritter ist der Tummelplatz für diejenigen, die noch Ehre im Leib haben und in alter Rüstung und mit Schwert bewaffnet um eine Frau buhlen. Ganz besonders beliebt scheint jedoch der Wilde Westen zu sein, wo neben den abendlichen Kneipenschlägereien natürlich die 12 Uhr Mittag Revolverduelle stattfinden. Auch kann sich der Besucher selber als Sheriff ausgeben und man kann in die weite Prärie reiten, um beispielsweise Gangster zu fangen. Es ist so gut wie nichts unmöglich und alles erscheint, als wäre es echt. Westworld ist gleichzeitig der fortschrittlichste Park überhaupt, indem alles wohl organisiert ist und in allen belangen Computertechnik verwendet wird. Die "bösen" Buben und schwarzen Ritter sind nichts anderes als Roboter, die fast wie Menschen aussehen. Und der Besucher kann alles mit ihnen machen was sie wollen. Offenbar hat sich in der letzten Zeit gezeigt, dass die Unfallrate jedoch erheblich gestiegen ist und einige Roboter sogar gegen Besucher handgreiflich wurden. In der Elektronik konnte man bisher jedoch keinen Fehler entdecken. Eines Tages geschieht das unfassbare und in allen 3 Zeitepochen fangen die Roboter auf einmal an zu rebellieren. Der schwarze Ritter metzelt buchstäblich seinen menschlichen Konkurrenten nieder, die römische Liebesorgie wird zu einem Blutgelage und im Wilden Westen scheint ein besonderer Revolverheld sein Unwesen zu treiben. Und die Betreiber des Parks scheinen machtlos dagegen zu sein.



Das die Amerikaner schon immer irgendwie ziemlich vergnügungssüchtig waren und sind, wird mit dem von Michael Crichton inszenierten Film "Westworld" klar bewiesen. Grosse Parks in denen sich die Besucher in eine völlig fiktive Welt frei bewegen können, sofern diese natürlich das nötige Kleingeld vorher dafür ordentlich abdrücken. Eines Tages werden wir sicherlich tatsächlich solche computergesteuerten Roboter in einer fantastischen Welt einfach so zum Spass erschiessen dürfen. Immerhin haben wir im Computerspielebereich bereits sehr realistische Schiesspiele, die uns sowas bereits erlauben. Das "Nur-zum-Spass-killen" war somit in den 70er Jahren genauso beliebt wie heute. In darstellerischer Hinsicht darf man den zu diesen Zeitpunkt den nicht gerade unbekannten Yul Brynner (bürgerlicher Name: Taidje Khan, gestorben am 10.10.1985) vergessen, der nicht nur durch seine haarlose Frisur beeindruckte, sondern sein Schauspiel sehr viel über seine Augen gezeigt wurde. Ein Revolverheld ist er übrigens in Westworld nicht zum ersten mal gewesen. In dem Westernstreifen "Die glorreichen Sieben" wurde er neben vielen anderen Schauspiel Persönlichkeiten sehr berühmt. "Westworld" war in jedem Fall ein recht grosser Erfolg in den Kinos, sodass 1976 - drei Jahre später also - eine Fortsetzung mit dem Titel Futureworld in die Kinos kam. Auch hier durfte Yul Brynner seine brillante Darstellung ohne viele Worte führen.



Die Bildqualität ist ganz gut geraten, auch wenn auf dem DVD Cover steht, dass dieses nicht digital aufbereitet wurde. Und dank originalen Cinemascope Breitbild kann man diesen Kinoklassiker aus den 70iger Jahren nun endlich zu Hause auf Leinwand bzw. Mattscheibe komplett geniessen. Um die wahrhaftige Grösse des Films zu erleben, sollte man es vermeiden "Westworld" auf einen kleinen Bildschirm anzuschauen, da die Wirkung ansonsten so ziemlich schlapp wirkt. Ganz im Gegensatz zum Ton, der sowohl in Englisch als auch Deutsch leider nur in Stereo auf dieser DVD geliefert wird. Er wirkt jetzt nun beileibe nicht zu blass, aber eine grosse Anlage holt nicht unbedingt besonders viel Ton heraus. Die vielen feinen Soundgeräusche (Computerklackern etc.) sind teilweise garnicht richtig zu hören. Die Sprache ist allerdings kräftig, hört sich nur etwas trocken und hölzern an. Teilweise hat man auch das Gefühl das nachbereitete Töne in einer grossen Halle eher so klingen, als wären diese in einer leeren Metalldose aufgenommen worden. Das klingt niedlich, ist halt nicht unbedingt so stimmungsvoll; passen übrigens dann auch nicht zu den teilweise wirklich schönen und orpulenten Bildern. "Westworld" gehört zu den Filmklassikern seiner Zeit, welcher für die älteren Zuschauer sicherlich sehr viel Nostalgie beinhaltet. Beispielsweise sind die Kulissen bzw. Sets zwar verschwenderisch gross aufgebaut worden, dennoch würden die heutigen jüngeren Zuschauer wohl eher einen Schrecken bekommen, wenn sie letztendlich solche "kargen" und recht künstlichen Aufbauten im Film sehen würden.


Original Titel

Westworld

Regie: Michael Crichton
Drehbuch: Michael Crichton
Produzent: Paul N. Lazarus III
Musik: Fred Karlin

Darsteller

Yul Brynner (Revolverheld), Richard Benjamin (Martin), James Brolin (Blane), Alan Oppenheimer (Chief Supervisor), Victoria Shaw (Koenigin), Dick Van Patten (Bankier), Kenny Washington (Techniker), Will J. White (Mitarbeiter), Charles Seel (Bellhop), Linda Scott (Arlette)

Ton und Bildaten

    

  

  

DVD Daten

85 Minuten

1 DVD

10 Kapitel


Sprachen:  

Untertitel: keine

Deutsch für Hörgeschädigte


Genre: Action/SF


Bewertung: